In neuem Glanz erstrahlen die beiden prominentesten russischen Städte: Moskau, das politische und kulturelle Herz des größten Landes der Welt, und St. Petersburg, die prunkvolle Zarenstadt am Finnischen Meerbusen, wo der Odem längst verstrichner Tage noch das kleinste Gässchen erfüllt.
Die Sonderzugreise Zarengold beginnt in einer ihrer populärsten Varianten in der Hauptstadt – jedoch ist ein Abstecher nach St. Petersburg vorab die Möglichkeit, eine ganz andere Form russischer Urbanität kennen zu lernen; ein Russland, in dem sich die mondäne Vergangenheit des großen Zarenreiches widerspiegelt. Es wäre fahrlässig, sich diese Gelegenheit entgehen zu lassen.
Die Stadt an der Newa, die gerade geschwängert von kühnem Patriotismus ihren 300. Geburtstag gebührend und ausgelassen feierte, wurde von Peter dem Großen gegründet, der die Stadt nach seinem Schutzheiligen Simon Petrus benannte. Dort, wo noch heute die Peter-und-Paul-Festung steht, auf der so genannten Haseninsel, sollte einst eine Festung errichtet werden, um im Großen Nordischen Krieg gegen das Königreich Schweden bestehen zu können – was schließlich erfolgreich gelang. Drei Jahrhunderte, einige Zaren-Dynastien und zwei Weltkriege später präsentiert sich St. Petersburg als allerorten geschichtsbewusste, prunkvolle, gleichzeitig aber auch moderne Weltstadt. Nicht nur für Liebhaber von Barock und Klassizismus bietet St. Petersburg unvergleichliche Kunstgenüsse.
Moskau hingegen, die nicht enden wollende Mega-Metropole im Zentrum des europäischen Russlands, glänzt mit dem geschichtsträchtigen Roten Platz, dem herrschaftlichen Kreml, mit Prospekten und Zuckerbäckerbauten, mit Goldkuppeln und einzigartigen Metrostationen, den Palästen fürs Volk, wie Stalin sie taufte. Das Dritte Rom, wie die Stadt an der Moskwa auch genannt wird, verheißt Moloch und Magie, ruhig und bedächtig, das ist Moskau nie.
von Karsten Prachold